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Und los geht es
Der Friedhof - Teil 1
Der Weg zum Anwesen der Familie Forchandt war anstrengend gewesen. Das eiserne Kleeblatt war nach beinahe 30 Jahren wieder zusammengekommen und nichts hatte sich geändert. Flint und Gnurl stritten immer noch darüber, wer denn jetzt die Führung übernehmen sollte, Arlik war ohne sein geheimnisvolles Bierfass nicht dazu zu bewegen irgendwo hinzugehen und Thorwald grummelte ständig was »jungen Bartlingen«, »alten Gelenken« und »hört doch mal mit dem Scheiß auf, Jungens« in seinen Bart. Alles war wie früher, als sie an den letzten Kämpfen der Papierkriege beteiligt gewesen waren.
Naja, fast.
Gnurl war nackter als früher, Thorwald war älter, Arlik war in die Lehre bei einem Alchimisten gegangen und Flint jammerte über die Brut seiner Lenden, die ihm die Haare vom Kopf fressen würde.
Alle vier hatten ominöse Botschaften erhalten, in denen von Gefahren, Ruhm, Ehre und Schätzten die Rede war. So hatten sie die Chance auf einen taktisch vorteilhaften und temporären Standortwechsel genutzt, sich von ihren Clans in den Dungarbergen verabschiedet und waren hinabgestiegen nach Neverwere. Wobei Hinabsteigen nicht ganz richtig ist. Jeder Zwergenclan hatte seine eigenen unterirdischen Wege in die ewige Stadt und wenn ein Zwerg wollte, war er heute in diesem Viertel, morgen in jenem und übermorgen verschwunden wie ein schlechter Traum im Morgengrauen. Als sie sie schließlich nach und nach in der Taverne »zum taumelnden Söldner« eintrafen, erwartete sie bereits Harnk Steinar, seines Zeichens Faktotum, Sekretär und notfalls auch Ausputzer von Hartmut Paladan, Ratsmitglied der Stadt Neverwere. Der Auftrag war schnell erklärt, der Kontrakt noch schneller unterschrieben.
Und so stand das eiserne Kleeblatt vor den Toren des Friedhofgartens derer von Forchandt.
Hinter dem Tor flackerte das unruhige Licht von großen Fackelständern.
»Beim Barte meines Großvaters«, knurrte Gnurl. »Werden wir erwartet, oder warum sind hier Freudenfeuer entzündet?«
»Geh zur Seite, dann kann ich vielleicht auch etwas erkennen«, sagte Flint. »Du bist in den letzten Jahren etwas in die Breite gegangen, mein Guter.«
»Was soll das heißen? Willst du etwa sagen, ich wäre dick?«
»Nein, nein«, ging Thorwald dazwischen. »Flint meinte, dass du als Letzter reingehen solltest, weil du der stärkste von uns allen bist.«
»Na, dann sollte ich wohl als Erster reingehen!«
Ehe einer der anderen antworten konnte, stieß Gnurl das Tor mit einem gezielten Tritt auf und stürmte mit der Grazie einer abgehenden Steinlawine hinein.
Flint seufzte, nickte den beiden anderen zu und folgte dem Berserker.
Und das Abenteuer begann.
»Stinker!«, rief Gnurl freudig und schwang seine Axt, als vier Untote auf sie zuschlurften. Mit der Macht der Gewohnheit nahmen die vier Zwerge ihre alte Kampfformation ein, um das Empfangskomitee ihrerseits willkommen zu heißen
Die ersten beiden Zombies griffen die Zwerge an, konnten aber nichts ausrichten. Dafür nahmen Flint und Gnurl ihren alten Wettstreit wieder auf.
»284!«, rief Flint und Gnurl antwortete mit einem »312!«
Als die Nummern 285 und 313 fielen, stutzte Flint. Diese Untoten sahen so ... frisch aus?
Aber Gnurl war wieder im Rausch, ging einfach ohne weiter Absprache mit den anderen weiter und lief beinahe einer Gruppe von Skeletten in die Arme
Wieder waren es die Untoten, welche die Zwerge ohne Vorwarnung angriffen!
Allerdings ohne große Schaden anzurichten
Der Lohn der Mühen war karg.
Eine einfache Handaxt, die Flint Arlik zuwarf.
Gnurl war unzufrieden. Die Gegner keine echten Gegner, Schätze, die man eher in einem third-Hand Kramladen finden konnte … die Gesamtsituation war einfach unzufriedenstellend! Kaum hatte er sich wieder auf den Weg gemacht, seine Kameraden hinter sich wissend, torkelten die nächsten Untoten auf ihn zu.
Endlich Frischfleisch!
Oder zumindest Futter für seine Axt.
Doch seine Freude währte nicht lange. Einer der Zombies fiel unter seiner Axt, nachdem er ihn mit seinem einen bösen Schnitt am Arm verpasst hatte, der andere starb lautlos, als Thorwald einen seiner Zauber losließ.
Als ihn der zweite Untote angriff machte Gnurl kurzen Prozess mit ihm, wandte sich um … aber Thorwald hatte seinen schon mit einem Dolch erledigt.
»Ein schöner Treffer«, kommentierte der Berserker diese Aktion.
Flint schien sich den Fuß verstaucht zu haben, denn er und Arlik blieben zurück, als Gnurl auf den nächsten Platz dieses lächerlichen Friedhofs stürmte.
»Endlich ein würdiger Gegner!«, rief er, als aus dem Dunkeln ein Chaosritter auftauchte.
Aber Thorwald verbrannte ihn mit einem Feuerzauber, ehe der wunderbare Tanz der Klingen beginnen konnte.
»Konntest du nicht etwas warten?«, brüllte Gnurl sauer.
Flint, ganz der Zwerg mit Geldsorgen, verhinderte geschwind, dass einige herrenlose Goldstücke sinnlos auf dem kalten Stein vor sich stauben würden. Haben ist immer besser als Brauchen, lautete seine Devise.
Nach und nach sammelte sich die Truppe wieder …
… aber Gnurl war ungeduldig. Sein Arm schmerzte, seine Bilanz an erschlagenen Gegnern sah magerer aus, als er sie sich erhofft hatte und er war ganz allgemein mit der Lage der Dinge unzufrieden. Er stürmte vor, fand einen vereisten Brunnen und befreite nun seinerseits 40 Goldmünzen von ihrem tristen Dasein als nutzloses Finanzmittel für Untote und Chaosritter
Jetzt übernahm Flint die Führung!
Grummelnd lief Gnurl den anderen hinterher, Arlik zauderte, wohin sie denn jetzt gehen würden.
Es war wie früher.
Gnurl lief links, Flint rechts …
Flint lief einen Weg entlang auf einen weiteren Platz zu … und löste eine Fallgrube aus!
Fluchend und ächzend kletterte er aus der Grube und bemerkte, dass er sich einen tiefen Schnitt am Bein zugezogen hatte
Doch die Belohnung lag verführerisch vor ihm! Eine Flasche mit einem Trank und 10 Goldmünzen.
Gnurl war inzwischen auf einem Umweg am anderen Ende des Weges angekommen. Plötzlich sah er sich gefangen zwischen Beute …
… und 4 Wächtern, die gerade aus ihren Gräbern gestiegen waren.
Thorwald riss eine Flasche aus seinem Gürtel, rief einen Namen und ein Flaschengeist erschien. Auf den Befehl des Runenzauberers griff der Geist einen der Wächter an, vernichtet ihn und gewann seine Freiheit wieder. Arlik befahl einem anderen Wächter, sich wieder zur Ruhe zu legen, konnte ihn aber nicht davon überzeugen, wieder ins Bett zu gehen. Er lähmte das belebte Skelett nur.
Daraufhin griffen die anderen Knochenmänner an!
Arlik zog seinen Hammer und seinem Gegner einen neuen Scheitel über den kahlen Schädel.
Dafür musste Thorwald zurückweichen, dicht gefolgt von einem Wächter. Dessen Sende verletzte den Zwerg.
Flint und Gnurl schlugen auf das Betäubte Skelett ein und prompt ging das Gezanke los, wem denn jetzt der Zähler zugesprochen werden sollte
Thorwald konnte unterdessen seinem Gegner ebenfalls das unheilige Licht auspusten
Man sammelte sich wieder, diesmal unter dem Kommando von Gnurl, während Flint sich um sein Bein kümmerte und hinter hinkte
Die Truppe erreichte einen Platz, von dem aus man offenbar in den Turm gelangen konnte.
Zwei Flaschen funkelten im Licht der Fackeln.
Leider war der Turm aber nicht unbewohnt
Mumien, Skelette … was immer auch hier auf dem Friedhof sein Unwesen trieb, es fuhr alles auf, was Rang und Namen hatte
Schnell entbrannte ein wilder Kampf, bei Gnurl erneut getroffen wurde
Auch Thorwald musste erneut einstecken, aber Arlik und Gnurl erlegten zwei finstere Gestalten
Die Massen der Monster wollten nicht abebben …
… aber die tapferen Zwerge kämpften wie die Wilden.
Die Gruppe war angeschlagen …
… und die nächsten Gegner warteten schon.
Hier beendeten wir vorerst das Spiel um später zu entscheiden, wie es weitergehen sollte
Ich hoffe, ihr hattet etwas Spaß an meinem ersten HQ-Spielbericht, denn meine Frau und ich hatten jede Menge davon

Sobald wir können, spielen das Spiel weiter, denn es gibt ja noch viel zu entdecken!