Das Thema 'C' geht zwar so langsam aber sicher auf den Sack - aber wir lassen uns ja nicht unterkriegen

Darum habe ich mir jetzt was ausgedacht, um trotzdem - seit langem - wieder mal eine Runde HQ zocken zu können. Als Testspiel habe ich mich einfachheitshalber für 'Die Bewährung' aus dem Grundspiel entschieden. 3 willige Freunde zusammengesucht, die alle in der Vergangenheit schon mal mehr oder minder HQ-Luft eingezogen hatten.
Und letzten Sonntag haben wir dann die Runde gestartet ...
Jeder Helden-Mitspieler brauchte dazu:
- Einen Browser für die Videokonferenz: Die Heldenspieler brauchten allerdings ihre Kamera gar nicht zu aktivieren, denn es reichte, wenn sie die Übertragung vom Spielleiter sahen (dafür am besten in Vollbild) und sich per Ton mitteilen konnten. Wir verwendeten dazu meet.jit.si: Ein einfach zu bedienendes, browserbasiertes Gratis-Konfernez-Tool ohne Werbung und ohne Accountzwang oder dergleichen.
- Ein Handy, auf dem eine kleine Browser-App lief, die zum Würfeln und zum Anzeigen der Würfe der Mitspieler, zum Signalisieren und Weitergeben der aktiven Spielers, und zur Anzeige ein paar weiterer Ereignisse diente (z.B. das Aussscheiden eines Helden, Änderung des Gesundheitszustandes). Alternativ hätte man die Webapp natürlich auch in einem Browser auf einem gewöhlichen Computer laufen lassen können ...
- Eine Aufnahme des Sichtbereichs ums aktive Geschehen auf dem Spielbrett
- Die Würfelanzeigen im "Gastmodus"
- Die Körperkraft- und Intelligenzpunkte der Helden (den Gesundheitszustand der Spieler konnte ich als Spielleiter dann auch jeweils ändern über eine entsprechende Webpage)

Die Bildübertragung vom Spielbrett-Bereich habe ich auch mit einem Handy gemacht. Eine kleine Konstruktion aus Holz hat es ermöglicht, dass ich das das Bild an x- und y-Achse des Spielbrettes schieben konnte. Das Spielfeld konnte ich zu Beginn schon fast komplett aufbauen, da ja nur jeweils der Ausschnitt sichtbar war, den ich auch zeigen wollte. Nur ab und zu ist es halt doch passiert, dass die Spieler etwas im Nebenraum erspäht hatten, was eigentlich noch gar nicht sichtbar war: Wir schrieben das dann den löchrigen und hellhörigen Dungeon-Wänden zu

Weil die Spieler ja ihre Figuren nicht selbst bewegen konnten, gaben sie einfach dem Spielleiter Kommandos, z.B. "3 Felder nach Westen" oder "Ich greife den Goblin vor dem Zwerg an".
Die verwendete Webapp habe ich selber zusammengestrickt (wenn jemand den Source-Code möchte, einfach melden). Sie dient allerdings nur als Werkzeug und nicht als Spielvalidator. Heisst, falsch würfeln ist natürlich immer noch möglich - aber alle sehen's ...
Die Zauber habe ich als Fotos den Helden vorgängig geschickt, die haben dann ausgewählt und sich das Zeugs rausgeschrieben. Zur eigenen Kontrolle habe ich dann jeweils die Persönlichkeitspässe mit den ausgewählten Zaubern bei mir ausgelegt, um den Überblick zu behalten, wer denn nun welchen Zauber aktiv oder schon verbraucht hat.
Das ganze hat dann ziemlich genau 2:45 h gedauert, bis Fellmargs Knochen geborgen waren. Technische Schwierigkeiten hatten wir fast nur zu Beginn (Mikro geht nicht, Kamera kackt ab ...). Mit der fortschreitender Dämmerung wurde der Schatten ein Problem: Die Handykamera und der "Kamerakran" brachten genau dort Schatten, wo man ihn nicht haben wollte. Ja, ja, in den Kerkern ist es ja immer ein wenig finster. Stimmt schon - aber für's Spielen eher nachteilig

Was ich wieder einmal mehr bemerkt habe: 'Die Bewährung' ist trotz Einführungspiel ohne Fallen gar nicht so einfach - ein Zwerg musste sein Leben lassen und das Wasserzauber/Heilwasser sowie der Erdzauber/Heilzauber wurden auch beide gebraucht (allerdings heisst es ja in der Queste: ".. nicht jeder von Euch wird zurückkehren ...").
Das Spiel lief im allgemeinen eigentlich sehr flüssig. Man hat als Spielleiter zwar mehr zu tun, aber verschläft interessanterweise auch nichts.
Zuerst dachte ich, ich könnte versuchen, die Kamera kurz abzudecken, wenn ich von einem Schauplatz zum anderen wechsle um die Orientierung für die Heldenspieler zu erschweren. Aber diese hatten schon schnell raus, wo wer war, so liess ich das schon bald sein und beschränkte mich nur noch darauf, verborgenes verborgen zu halten.
Und damit ihr euch auch etwas vorstellen könnt, ein paar visuelle Impressionen ...
Die Webapp, die jeder Spieler zum Würfeln, zur Anzeige anderer Würfe und zur Spielweitergabe gebrauchen konnte

So sah es auf meinem Notebook aus: Links hatte ich den Brett-Ausschnitt, rechts davon meine "Würfelkonsole" und nochmals rechts davon der "Gesundheitsregler".

Und so kann man sich das in der guten Stube vorstellen:

Vor Beginn der Queste, habe ich über die Videokonferenz mal den Questtext geteilt:

Und dann sahen die Heldenspieler folgenden Schirm:



Fazit: Persönlich finde ich es zwar Schade, dass man mit der Vogelperspektive die Monster, Türen und Einrichtungsgegenstände nicht so richtig sehen kann - aber daran lässt sich wohl nichts ändern. Den Mitspielern hat es soweit Spass gemacht und wir werden wohl weitere Spielsessions dieser Art durchführen, solange munteres Zusammensein nicht angesagt ist ...