Validation: Patrouillen und Entsatz - Entwurf 1

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Zombie
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Validation: Patrouillen und Entsatz - Entwurf 1

Beitrag von Zombie »

Liebe Freunde des HeroQuest!

Dieser Thread stellt eine von verschiedenen Regelergänzungen dar, die gemäß folgendem Hintergrund diskutiert und weiter optimiert werden können:

Gemeinsame Regelerweiterung: Validation des "Buches der Bücher"

Hier geht es speziell um eine Regel, die ein wenig Masterwillkür legalisiert, um ein unausgewogenes Kräftegleichgewicht zwischen Gut und Böse wiederherzustellen.

Der Regelentwurf basiert auf der "Patrouillen"-Idee von Nieimleben13, der sich dafür einen Gummipunkt verdient hat....


:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
..........Entwurf 1..........Entwurf 1..........Entwurf 1..........
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Patrouillen und Entsatz


Ein Ungleichgewicht der Kräfte zwischen Gut und Böse kann dem Spiel die Spannung nehmen. Patrouillen und Entsatz erlauben dem Spielleiter ein legales Maß an Willkür, um ein unausgewogenes Kräfteverhältnis wieder herzustellen. Mit Patrouillen, von Morcar ausgesandte Spähtrupps zur Unterstützung seiner Einheiten oder Entsatz, vom Kaiser befohlene Landsknechte zur Rettung seiner Heroen, kann der Spielleiter zusätzliche Figuren in das Spiel bringen, ohne von seinen Mitspielern des Schummelns bezichtigt zu werden. Kommt es während des Spieles zu einem Ereignis, bei dem der Spielleiter ermächtigt wird, Patrouillen oder Entsatz auf den Marsch zu bringen, muss eine objektive Kräftebeurteilung seiner Entscheidung vorausgehen, Monster oder Landsknechte auf das Brett zu stellen.

Patrouillen

Patrouillen starten direkt vom Startpunkt, an dem die Heroen die Herausforderungen begonnen haben. Sie marschieren durch das Verlies, ohne den genauen Aufenthaltsort der Heroen zu kennen.

Sobald eine Patrouille ins Spiel kommt, wird mittels Patrouillen-Tabelle ermittelt, um welche Truppe es sich handelt.

Bild

Schreitet eine Patrouille auf eine Weggabelung zu oder an einer Tür entlang, dann wird die weitere Richtung mittels W6 ausgewürfelt bzw. im Uhrzeigersinn abgezählt. Der Weg von dem die Patrouille heranschreitet und Wege, die dem Spähtrupp evtl. bereits bekannt sind, werden dabei nicht mitgezählt. Gelangt die Patrouille auf ihrem weiteren Weg in einen bislang unerforschten Bereich, verschwindet sie auf Nimmerwiedersehen. Die Figuren werden dann vom Spielbrett entfernt. Gerät sie in eine Sackgasse, endet der Zug sobald die Sackgasse für den Vordermann als solche erkennbar ist. Erst in der nächsten Runde geht es dann wieder in die verbleibende Richtung weiter. Trifft der Trupp auf die Heroen, greifen die Patrouillengänger unverzüglich an.

Bild

Abb.: Eine Patrouille schreitet an einer Tür entlang. Nun entscheidet der Zufall über die weitere Richtung. Ist das Ergebnis nach dem Wurf mit einem W6 eine 1, 3 oder 5, dann wird die Patrouille in den Raum marschieren. Anderenfalls geht es geradeaus weiter.


Entsatz

Bei einem Entsatz handelt es sich um einen Trupp von vier Landsknechten, der sich wie eine Patrouille bewegt bis er auf die verzweifelten Heroen stößt.


Hinweis:

Diese Regel sollte stets zusammen mit den "Zufälligen Ereignissen" gespielt werden. Zu einem weil Patrouillen und Entsatz durch die Zufälligen Ereignisse ins Spiel kommen. Zum anderen weil es gewöhnlich einige Runden dauern wird, bis ein Trupp den Weg zu den Heroen gefunden hat. In diesen Runden sollten die Heroen durch die Gefahren, die von den "Zufälligen Ereignissen" ausgehen, unter Zeitdruck und Spannung gehalten werden.


::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
Ende des Entwurfes
::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Gruß
Zombie


P.S.: Einwände, Verbesserungsvorschläge oder Ergänzungen sind wie immer gern gesehen...

eine PDF-Version dieses Entwurfes wird in Kürze an "Heroquest.de" gesandt und dort unter "Bibliothek/Die Regeln/Validation" im "Buch der Bücher"-DINA5-Format downloadbar sein... (oder per PN melden und Entwurf kommt per email in CC...)

Hier der Link zur Sammlung:
Das Buch der Bücher (eine lose Regelblatt-Sammlung)

Bild

Abb.: Ein Auszug aus dem "Buch der Bücher"
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Beitrag von Grimnir »

Hm hm, ich weiß nicht so recht.

Einerseits klingt das ja ganz nett. Aber andererseits kann das auch einfach wieder nur einen Haufen Mehrarbeit für den Spieleliter ebdeuten, weil er Runde für Runde einen Haufen Monster per Zufallsrichtung durch en Dungeon schieben muss, ohne das richtige Action aufkommt.

Und auch der Sinn dieser REgel ist mir nicht ganz klar. Meisterwillkür soll schließlich willkürlich sein. Wenn aber das einzig Willkürliche ist, das ich entscheide ob ich ein paar Monster auf den Startpunkts etzt, damit mir in meinen Runden nicht so langweilig ist, ich aber lange nichts von diesen Monstern habe, was das direkte Spiel um die Helden angeht, dann kann ich das auch weglassen, oder aber die Monster einfach im nächsten Raum mit dazustellen. Dann ist auch wieder action angesagt.


Klar, wen die Helden nur doof im Dungeon rumlungern wäre das eine Möglichkeit, wieder Monster ins Spiel zu bringen. Aber auf diese Art von Willkür ziele ich ehrlich gesagt nicht ab. Da improvisiere ich lieber nach Lust und LAune mit der Aufstellung der einzelnen Räume. Dann haben die Helden immer noch die GEwissheit, selbst entschieden zu können, wann sie wo kämpfen und brauchen mir als Spielleiter keine Willkür vorwerfen. Aber ich kann den nächsten Raum nach Lust und Laune vollstopfen, ohne "willkürlich" Monster irgendwo ins Spiel zu bringen.

Darum werde ich diese Regelung wohl nicht übernehmen. Zwar als Idee durchaus vorstellbar, aber dann werde ich meine Willkür nicht einem strengen Reglement unterwerfen, sondern mit einfach eine Patrouille zusammensuchen und die Helden jagen lassen. Meist baue ich sowas aber schon mit einer gewissen Variabilität fest in die Queste mit ein.
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Beitrag von Flint »

Ich auch nicht. Trotzdem danke an Zombie für die tolle Arbeit, die Du im Moment wieder auf uns niederprasseln lässt.

Sollten sich die Helden mal langweilen, setzte ich lieber ein Monster mehr rein. Wenn ich aber würfele und erwürfele 6 Orks die dann aus Versehen 3 Helden töten, ist das doof.

Ich glaube bei all den ganzen neuen Regeln wäre es für mich interessanter erstmal die wirklichen Baustellen zu bereinigen. Und ganz vorne an sthet die Reparatur der MST's.
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Beitrag von Scipione »

Jop. pls erst Baustellen fertigmachen ;)
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Beitrag von Zombie »

Liebe Freunde des HeroQuest!

Grimnir schrieb:
Einerseits klingt das ja ganz nett. Aber andererseits kann das auch einfach wieder nur einen Hau-fen Mehrarbeit für den Spielleiter bedeuten, weil er Runde für Runde einen Haufen Monster per Zufallsrichtung durch ein Dungeon schieben muss, ohne das richtige Action aufkommt.
Wir haben leider bislang erst einmal eine "Patrouille" spielen können. Ich kann daher noch nicht vollends beurteilen, ob die "Mehrarbeit" irgendwann zu lästig wird. Bei dem erstmaligen Fall ist es aber so gewesen, dass die Heroen sich "richtig unter Druck" gesetzt fühlten, d.h. eine Anspan-nung war wirklich spürbar. Das unreale an dieser Regel ist die Tatsache, dass die Heroen von Anfang an sehen, dass die Patrouille unterwegs ist. Das hieß auch in unserem Beispiel, dass die Heroen sofort darüber diskutierten, ob sie der Patrouille nicht entgegenlaufen sollten, um sie schnellstmöglich auszuschalten. Das taten sie aber dann doch nicht, da ich ihnen erklärte, dass die Patrouille sich auf ihrem Weg durch das Dungeon auch "verlaufen" könne. Die Heroen entschie-den sich daraufhin, aus diesem Grunde ihren ursprünglichen Weg weiterzuziehen, auch um ihre eigenen Kräfte zu sparen. Sie hatten von diesem Moment an allerdings die immer näher kom-mende Patrouille im Nacken, was ihnen durchweg Unbehagen bereitete. Die ständige Ungewiss-heit "finden sie uns, oder nicht? Los, los, lasst uns schneller vorankommen..." brachte den eigent-lichen Reiz in diese Regel.

Grimnir schrieb weiter:
Und auch der Sinn dieser Regel ist mir nicht ganz klar. Meisterwillkür soll schließlich willkürlich sein. Wenn aber das einzig Willkürliche ist, das ich entscheide ob ich ein paar Monster auf den Startpunkts setze, damit mir in meinen Runden nicht so langweilig ist, ich aber lange nichts von diesen Monstern habe, was das direkte Spiel um die Helden angeht, dann kann ich das auch weg-lassen, oder aber die Monster einfach im nächsten Raum mit dazustellen. Dann ist auch wieder action angesagt.
"Einfach ein paar Monster " auf den Tisch zu stellen, geht eben doch nicht so einfach. Das habe ich in unseren allerersten Spielen mehrmals getan. Ich habe feststellen müssen, dass das Spiel dann aber sehr schnell an Reiz verliert, wenn die Mitspieler sich "als betrogen" erkennen. Sie wollen nach festen Regeln spielen, gefordert werden, wie es die Regel verlangt, sterben wenn´s die Regel nicht anders zulässt, aber auch zu schnellem Reichtum gelangen, wenn´s einfach mög-lich ist. Ich meine, wir müssen mindestens die TOP-LEVEL-Anforderungen der Spieler erfüllen, damit sie auch Lust behalten, das nächste mal wieder mitzuspielen. Mit dem Ereignis "Patrouillen und Entsatz" kann man ihnen von nun an den Nachweis liefern, dass "die zusätzlichen Monster" durchaus legitim sind. Das diese dann nicht direkt in den nächsten Raum gestellt werden, liegt - wie bereits oben erwähnt - an dem extra mit eingebundenen Spaßfaktor "finden sie uns, oder nicht? Los, los, laßt uns schneller vorankommen..."

Grimnir fügte an:
Klar, wenn die Helden nur doof im Dungeon rumlungern wäre das eine Möglichkeit, wieder Monster ins Spiel zu bringen. Aber auf diese Art von Willkür ziele ich ehrlich gesagt nicht ab. Da improvisiere ich lieber nach Lust und LAune mit der Aufstellung der einzelnen Räume. Dann haben die Helden immer noch die GEwissheit, selbst entschieden zu können, wann sie wo kämp-fen und brauchen mir als Spielleiter keine Willkür vorwerfen. Aber ich kann den nächsten Raum nach Lust und Laune vollstopfen, ohne "willkürlich" Monster irgendwo ins Spiel zu bringen.
Nach Lust und Laune mit der Aufstellung einzelner Räume zu improvisieren und diese dann mit Monstern voll zu stopfen ist genau das, was bei unseren Mitspielern nicht ankommt. Zu Recht behaupten sie dann, man könne von Anfang an gleich auf einen Spielplan samt Regeln verzich-ten. Daher sollten wir gemeinsam einen Weg finden, mit optionalen Regeln wie "Patrouillen und Entsatz" ein gewisses Maß an Willkür zu legalisieren.

Flint meinte:
Sollten sich die Helden mal langweilen, setze ich lieber ein Monster mehr rein. Wenn ich aber würfele und erwürfele 6 Orks die dann aus Versehen 3 Helden töten, ist das doof.
Hmm, aus Versehen geschieht das ja dann eben nicht, wenn eine Patrouille völlig regelkonform auf den Weg geschickt wird und sie dann sogar auf die Heroen trifft. Und wenn die Heroen eh schon schwach sind, wird der Spielleiter keine Patrouille schicken, sondern einen ENTSATZ!

Flinte ergänzte:
Ich glaube bei all den ganzen neuen Regeln wäre es für mich interessanter erstmal die wirklichen Baustellen zu bereinigen. Und ganz vorne an sthet die Reparatur der MST's.
Zu der Bereinigung der Baustellen ("Zufällige Ereignisse" und Möbelsuchtabellen) gehört neben der Einführung der Trankzutaten auch die Einbindung von "Patrouillen und Entsatz". Die Idee ist, "Patrouillen und Entsatz" nicht nur als ein "Zufälliges Ereignis" auftreten zu lassen. Man könnte sich auch vorstellen, dass das eine oder andere Ergebnis einer Möbelsuchtabelle zu einer Anwen-dung von "Patrouillen und Entsatz" führt. Ich bin aber auch der Ansicht, dass es mit der Vorstel-lung eines 1.Entwurfes zunächst reichen sollte und wir uns erst einmal um die älteren Baustellen kümmern sollten.

Da "Patrouillen und Entsatz" auf jeden Fall als eine optionale, von anderen Regeln möglichst unabhängige Regel spielbar sein muss, der Zusatz auf der Ereignis-Karte: "Wird nicht mit der Patrouillen und Entsatz-Regel gespielt, dann passiert hier gar nichts."

Bild

Übrigens: Wenn man diese Karte als "Zufälliges Ereignis" spielen möchte, sollte man sie meiner Meinung nach bis zu 5-mal in dem Stapel haben.

Gruß Zombie
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Beitrag von Flint »

Zombie schrieb doch glatt:
Zu der Bereinigung der Baustellen ("Zufällige Ereignisse" und Möbelsuchtabellen) gehört neben der Einführung der Trankzutaten auch die Einbindung von "Patrouillen und Entsatz". Die Idee ist, "Patrouillen und Entsatz" nicht nur als ein "Zufälliges Ereignis" auftreten zu lassen.
Aber das läuft doch dann gegen den Grundsatz, die Validationsregeln modular zu halten. Wie kann man denn dann mit MST aber ohne Patrouille spielen ?
"Einfach ein paar Monster " auf den Tisch zu stellen, geht eben doch nicht so einfach. Das habe ich in unseren allerersten Spielen mehrmals getan. Ich habe feststellen müssen, dass das Spiel dann aber sehr schnell an Reiz verliert, wenn die Mitspieler sich "als betrogen" erkennen.
Dann bist Du noch nicht richtig geschickt, ich gebe zu, Spielleiter zu sein ist auch nicht ohne. Du musst so gut bescheissen, dass sie es eben nicht merken...:)
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Beitrag von Zombie »

Liebe Freunde des HeroQuest!

Flinty schrieb:
Aber das läuft doch dann gegen den Grundsatz, die Validationsregeln modular zu halten. Wie kann man denn dann mit MST aber ohne Patrouille spielen ?
Zombie wiederholt *gähn*:
Ähnlich wie es mit der Verbindung "Patrouillen und Entsatz" und "Zufällige Ereignisse" geschieht:

Mit dem Hinweis zu dem entsprechenden Fundstück bzw. Ereignis:
Wird keine "Patrouillen und Entsatz"-Regel gespielt, dann passiert hier/findest Du gar nix!"

In den Möbelsuchtabellen würde ein Auftreten von "Patrouillen und Entsatz" zu den NEUTRALEN Ereignissen zählen.

Flinty glaubt allen Ernstes:
Dann bist Du noch nicht richtig geschickt, ich gebe zu, Spielleiter zu sein ist auch nicht ohne. Du musst so gut bescheissen, dass sie es eben nicht merken...
Also ich habe die letzten Male, bei denen ich in Deiner Runde mitgespielt habe sehr wohl und häufig gemerkt, wie sehr und wo du geschummelt hast ;-). Und ehrlich, es hat mir (in der Rolle eines Heroen) jedes Mal nicht gefallen. Es ist wirklich ein ÖDES GEFÜHL DER OHNMÄCHTIGKEIT wenn man sich reiner Masterwillkür ausgesetzt sieht. Vielleicht fällt einem Spielleiter es einfach zu schwer das zu begreifen, solange er selber niemals eine Heldenfigur gespielt hat...

Selbst wenn ich als Master besser schummeln würde als Du es tust, dann hätte ich keinen rechten Spaß in der Rolle des BÖSEN, weil ich in dem Fall keinen eigenen Anreiz verspüren würde, die Helden nach allen REGELN der Kunst zu zermalmen.

Gruß Zombie
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Beitrag von Grimnir »

"Einfach ein paar Monster " auf den Tisch zu stellen, geht eben doch nicht so einfach. Das habe ich in unseren allerersten Spielen mehrmals getan. Ich habe feststellen müssen, dass das Spiel dann aber sehr schnell an Reiz verliert, wenn die Mitspieler sich "als betrogen" erkennen. Sie wollen nach festen Regeln spielen, gefordert werden, wie es die Regel verlangt, sterben wenn´s die Regel nicht anders zulässt, aber auch zu schnellem Reichtum gelangen, wenn´s einfach mög-lich ist. Ich meine, wir müssen mindestens die TOP-LEVEL-Anforderungen der Spieler erfüllen, damit sie auch Lust behalten, das nächste mal wieder mitzuspielen. Mit dem Ereignis "Patrouillen und Entsatz" kann man ihnen von nun an den Nachweis liefern, dass "die zusätzlichen Monster" durchaus legitim sind. Das diese dann nicht direkt in den nächsten Raum gestellt werden, liegt - wie bereits oben erwähnt - an dem extra mit eingebundenen Spaßfaktor "finden sie uns, oder nicht? Los, los, laßt uns schneller vorankommen..."
Genau dieses Problem habe ich bei unserer D&D-Runde, auch wenn ich da zum Glück nicht Spielleiter bin sondern selbst spielen kann. Einige Spieler in der Runde wollen nur nach den Regeln spielen, weil sie es vom PC her so gewohnt sind. Und das kann schon ziemlich frustrierend sein, wenn jeder zweite Spielabend in ner ellenlangen Diskussion über irgendwelche Regeltechnischen haarspaltereien endet. Darum sage ich mir inzwischen eben, je weniger reglementiert ist, um so besser, denn auf um so weniger muss ich achten.
Und genau zu diesem "Nachweis liefern, das es auch in den Regeln steht" fühle ich mich als Spielleiter nicht verpflichtet. Wenn die Spieler alles nachprüfen wollen und berechenbare REgeln vorgekaut habenw ollen, sollen sie sich an den PC setzen. Beim Rollenspiel (und auch bei Heroquest, das ich da durchaus mit dazuzähle, auch wenns ne einfache Variante ist), geht es darum Spaß zu haben, und das gilt für alle und ebenso für den Spielleiter. Und wenn dieser nur als Kartengeber und würfelautomat fungieren soll, dann ist er eigentlich unnötig, denn das kann (ich wiederhole mich ;)) auch jeder PC.
Nach Lust und Laune mit der Aufstellung einzelner Räume zu improvisieren und diese dann mit Monstern voll zu stopfen ist genau das, was bei unseren Mitspielern nicht ankommt. Zu Recht behaupten sie dann, man könne von Anfang an gleich auf einen Spielplan samt Regeln verzich-ten. Daher sollten wir gemeinsam einen Weg finden, mit optionalen Regeln wie "Patrouillen und Entsatz" ein gewisses Maß an Willkür zu legalisieren.
Besonders der zweite Satz gefällt mir: "Zu Recht behaupten sie dann, man könne von Anfang an gleich auf einen Spielplan samt Regeln verzichten."
Denn genau das habe ich schon häufig getan und schlecht gefahren bin ich damit eigentlich noch nie. Es hat immer Spaß gemacht und der Abend ist in guter Erinnerung geblieben.

Aber das scheint wohl nicht jedermanns Sache zu sein. Dazu braucht man wohl die richtigen Spieler. Es tut mir aufrichtig Leid, wenn du mit solch engstirnigen Spielern geschlagen bist, die für alles eine schwarz auf weiß existierende Regel benötigen.

Im Endeffekt sollte es nur drei in Stein gemeißelte Regeln geben, und zwar in dieser Reihenfolge:
1. Es ist ein Spiel an dem alle ihren spaß haben sollten
2. Das Wort des Spielleiters ist Gesetz
3. Passt eine Regel nicht, wird sie ignoriert oder angepasst.
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Beitrag von Zombie »

Liebe Freunde des HeroQuest!

Grimnir schrieb zur Rolle des Spielleiters:

Und wenn dieser nur als Kartengeber und würfelautomat fungieren soll, dann ist er eigentlich unnötig, denn das kann (ich wiederhole mich ) auch jeder PC
Hmm, also ich sehe mich stets in der Rolle eines Mitspielers, jedoch einer auf der Gegenseite. Wenn ich durch Schummeln aus meiner Rolle falle, verderbe ich mir dadurch auch selber die eigene Spannung. Und das bringt wiederum mir keinen Spaß.

Grimnir schlussfolgerte voreilig:
Es tut mir aufrichtig Leid, wenn du mit solch engstirnigen Spielern geschlagen bist, die für alles eine schwarz auf weiß existierende Regel benötigen.
So ist es nicht. Wir sind wahrlich ein gar lust´ger Haufen und haben jedes mal eine Menge FUN.

Mit Hilfe einer schwarz auf weiss niedergeschriebenen Regel werden bei uns die Diskussionen von vornherein vermieden.
Wenn es die Regelblätter zu den optionalen Validationsregeln nicht gäbe, würden wir uns immer wieder in den unterschiedlichsten Situationen fragen "Also, sagt mal, wie soll man das jetzt machen" oder "wie war das jetzt noch mal im letzten Spiel? Könnte man das nicht eigentlich auch so machen? Hee, aber beim letzten mal durfte ich doch...Usw usw"
Mit einer festgelegten Regel (die eigentlich nur der Spielleiter kennen muss):
Schlimmstenfalls kurz nachgelesen, fertig und weiter geht es...

Ich verstehe natürlich auch Deinen und Flints Ansatz...
Ich mag diesem Ansatz aufgrund eigener Spiel-Erfahrung nur nicht folgen. Vermutlich hätt´s ansonsten bis heute nicht eine Validationsregel für unsere Gruppe gegeben. Die bisherigen Validations-Regeln bringen unserer Gruppe natürlich viel Spaß. Was niedergeschrieben wurde ist Gesetz und wenn´s irgendwo etwas zu optimieren gibt, kommt ein neuer Entwurf...

Damit sind die 3 in Stein gemeißelten Top-Level Regeln erfüllt. Die Validations-Regeln sind als deren heruntergebrochene Low-Level Regeln zu betrachten.

Gruß Zombie
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Beitrag von Scipione »

Ihr spielt aber schon mit Schattenversteck oder?
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Flint
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Beitrag von Flint »

Zombie...Du entäuscht Deinen Meister...;)

Hast Du mich echt beim Mogeln erwischt ? Bild


Also gut hier noch einmal Klartext. Generell sicher eine gute Sache, mir aber zu gefährlich. Oft leide ich als Spielleiter unter dem Phänomen "die Geister, die ich rief". Generell habe ich es sehr gut ausbalanciert und die Todesrate ist recht gering. Daher benötige ich die Patrouille nicht wirklich. Sollte ich aber in eine solche Situation kommen müsste ich -getreu dem Grundsatz "wer A sagt, muss auch B sagen" die Patrouille auch kommen lassen wenn es den Helden mal schlecht geht. Und das kann dann in die Hose gehen. Ich mag es einfach nicht, wenn die Entscheidung "Leben oder Tod" vom Würfelglück abhängt.

Die Meisterwillkür, die Du mir unterstellt hast, hatte einen anderen, eher pädagogischen Grund und der soll auch spürbar sein. Ich kenne keinen Spielleiter (und ich kenne einige) der einem Zauberer, der sich von der Gruppe absondert und Türen und Truhen aufreissen will, nicht mit extra Monstern zu Mus kloppt. Und so leid es mir tut, ein Barbar, der im Nebenraum lieber Schätze sucht, anstelle seinen Kameraden zu helfen, wird von mir mit der Höchsstrafe verurteilt. Sorry, ist und bleibt meine Meinung und zu dieser Willkür stehe ich.
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Beitrag von Xarres »

ALso ich finde die Patrulienregeln recht gut, nur würde ich sie echt NUR in den "Zufälligen Ereignissen" aufnehmen. Auch würde ich nicht den Meister selbst entscheiden lassen WAS nun aus dem Eingang hervortritt. Das würde ich eher vom "Streunendem Monster" abhängig machen.

Sowas wie: "Es betreten 2x / 3x so viele Monster das Spielfeld, wie unter Streundendes Monster im Hinweistext der Herausforderung aufgelistet sind..." - Ausser in den Basis-Quests gibts ja auch öfter mal zwei oder drei Monster, die bei einem Streundendem Monster Ereignis auftreten (z.B. 2 Skelette, dies wären denn 4 oder 6 bei einer Pat).
Diese Karte könnte man auch 2x in die zufälligen Ereignisse aufnehmen.
So würde man auch eine Ork-Pat in einem Untoten-Szenario ausschließen oder eine Mumien-Pat in einem Orklager...

Eine Landsknecht-Pat würde ich dann als separate Ereigniskarte gestalten hier könnte man die Menge auf W3+1 oder so festlegen, die Waffenwahl liegt dann beim Meister, doch darf er jede Waffe nur einmal vergeben - Dies hintert ihn daran bei einem Ergebnis von 4 einfach 4 Pfadfinder in den Dungeon zu schicken.
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Beitrag von Kyle_Nemesis »

Ich finde die Idee von Xarres klasse, wobei ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann wie ein W3 aussieht. aber die Trennung von Patroullie und Entsatz ist denke ich gut.
Man könnte ja aber auch eine Grenze ziehen wann die Patroullien kommen, die von der Körperkraft der Heroen abhangig ist, um nicht eh schon schwachen Heroen den Rest zu geben.
z.B.: (KK der Heroen plus Heiltränke) geteilt durch 2 grösser gleich der KK der Restmonster laut Plan--> Patroullie; wenn kleiner dann keine...
dann hätten die je KK der Restmonster 2 KK und können auch noch die Patroullie verkraften.

Genau umgekehrt würde ich beim Entsatz vorgehen.
KK Restmonster >= KK Heroen+Heiltränke -->Entsatz

da ich finde, dass in den Stadttabellen sowieso recht viele Landsknechte "verschenkt" werden
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Flint
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Beitrag von Flint »

@ W3:

Ein W3 ist ein geworfener W6 wobei folgende Würfe das Ergebnis bringen:

1/2 = 1
3/4 = 2
5/6 = 3
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Beitrag von Zombie »

Liebe Freunde des HeroQuest!

Scipione fragte:
Ihr spielt aber schon mit Schattenversteck oder?
Ja, wir spielen auch mit dem "Schattenversteck".

Passt übrigens sehr gut zum Thema "Masterwillkür". Das Schattenversteck bietet einem Spielleiter nämlich auch die Gelegenheit zu einer legalen Masterwillkür:

Wenn dem Spielleiter die Helden zu schwach erscheinen, lässt er die Streunenden Monster einfach in dem Schattenversteck verschwinden, um sie dann später - wenn die Heroen im Laufe der Herausforderung an Stärke gewinnen sollten - wieder auftauchen zu lassen.

Man stellt dann "einfach ein paar zusätzliche Monster mit auf´s Brett" und jeder Spieler weiß genau, woher diese "Feiglinge" plötzlich kommen, da sie sich schon die ganze Zeit gefragt haben, weshalb noch kein streunendes Monster angegriffen hat...

Bild
Abb.: Nachdem der Heroe den Raum genauestens untersucht hat, kehrt er sich gelangweilt ab, um wieder zu seinen Gefährten zurückzukehren. Dass sich während des bisherigen Spielverlaufes einige streunende Monster aus Feigheit lieber in ihrem für die Heroen unauffindbaren Schattenversteck zurückgehalten haben, könnte dem waghalsigen Heroen nun zum Verhängnis werden...

(Diese Regel findet sich auch als loses PDF-Blatt in der Bibliothek auf Heroquest.de)


Flinte fragte scheinheilig:
Hast Du mich echt beim Mogeln erwischt ?
Wohl wahr, mein Lieber... "plötzliche Schatzkiste, versehen mit gar heimtückischen Fallen..."... kurz vor Spielende, aber weder verzeichnet noch beschrieben usw. ...boahhh eyyh, das nächste mal kannst Du uns gleich in der ersten Runde erzählen, wie´s mit uns ausgeht, dann können wir uns die dazwischenliegenden Runden nämlich sparen... ;-)


Flint zu den "Geistern die er rief":
Sollte ich aber in eine solche Situation kommen müsste ich -getreu dem Grundsatz "wer A sagt, muss auch B sagen" die Patrouille auch kommen lassen wenn es den Helden mal schlecht geht.
Nöö, wenn´s den Helden schlecht geht, stellst du den ENTSATZ, sprich 4 Landsknechte zu deren Verstärkung auf die Treppe...
Die Entscheidung muss der Master entsprechend dem gegenwärtigen Kräftegleichgewicht abwägen; wohl die Regel nich gelesen, waah?


Flinty erhob den pädagogischen Zeigefinger:

Und so leid es mir tut, ein Barbar, der im Nebenraum lieber Schätze sucht, anstelle seinen Kameraden zu helfen, wird von mir mit der Höchsstrafe verurteilt. Sorry, ist und bleibt meine Meinung und zu dieser Willkür stehe ich.

Wenn ich den Barbaren deswegen bestrafen wollte, könnte man auch die Monster aus dem "Schattenversteck" dazustellen bzw. in den Hinterhalt stellen. So wie es die Regel erlaubt. Hat den gleichen Effekt...


Xarres schrieb:
...Auch würde ich nicht den Meister selbst entscheiden lassen WAS nun aus dem Eingang hervortritt...
Hmm, wenn es für Patrouille (Monster) und Entsatz (Landsknechte) jeweils eine eigene Karte gäbe, wie sollte man mit zwei getrennten Ereignisse ein Kräfteausgleich zwischen Gut und Böse umsetzen können?


Xarres zu der Idee, sich bei den Patrouillengängern nach der Art der streunenden Monster zu richten:
...So würde man auch eine Ork-Pat in einem Untoten-Szenario ausschließen oder eine Mumien-Pat in einem Orklager...
Dieses Problem ließe sich alternativ auch mit einer Änderung der Patrouillen-Tabelle umgehen.
Etwa mit der Formulierung "3 Orks oder 3 Zombies".


Kyle_Nemesis schlug zu Xarres Idee der Trennung von Patrouillen und Entsatz vor:
Man könnte ja aber auch eine Grenze ziehen wann die Patroullien kommen, die von der Körperkraft der Heroen abhangig ist, um nicht eh schon schwachen Heroen den Rest zu geben
z.B.: (KK der Heroen plus Heiltränke) geteilt durch 2 grösser gleich der KK der Restmonster laut Plan--> Patroullie; wenn kleiner dann keine...
dann hätten die je KK der Restmonster 2 KK und können auch noch die Patroullie verkraften.

Genau umgekehrt würde ich beim Entsatz vorgehen.
KK Restmonster >= KK Heroen+Heiltränke -->Entsatz
Das wäre eine Alternative über die man weiter Nachdenken könnte. Ich befürchte jedoch nur, dass die damit verbundene Rechenarie das Spiel schon wieder zu sehr verzögern könnte.
Wäre es nicht ausreichend auf die Anzahl der vorhandenen Heiltränke zu gucken?

Hmm, aber wieso sollte man aus der Karte "Patrouillen und Entsatz" überhaupt zwei getrennte Karten machen?

Ist es nicht am einfachsten, die Karte - so wie sie jetzt ist - zu belassen, und dann ganz einfach wie vorgeschlagen, den Master selber urteilen zu lassen, welcher Trupp jetzt am besten ins Geschehen passt? (Keep it simple)

Wir wissen alle, dass es ganz ohne Masterwillkür manchmal nicht geht. Alles was diese Regel bezwecken soll, ist, sie mit Hilfe von Meister Zufall auf legitime Art und Weise ins Spiel zu integrieren.

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