
Statisch gesehen ist es eine Reihe nebeneinandergestellter Spitzbögen, kommt also dem Ideal des parabelförmigen Bogens sehr nahe. Dass dabei zusätzlich noch je zwei Nachbarbögen gemeinsam einen Rundbogen bilden verbessert die Statik nur noch mehr. Die Leute im Mittelalter wusten GENAU, was sie tun, und das ganz ohne die dahinterliegende Mathematik zu kennen.

Zum Thema Schlusstein ist zu sagen, dass der nur deshalb etwas besonderes ist, weil er oben liegt. Man könnte einen Bogen auch von links nach rechts mauern und dann wäre der Stein direkt oberhalb der rechten Säule der 'Schlussstein' (das wäre aber unpraktisch, weil man dann die Steine oberhalb zunächst irgendwie festhalten müsste). Dass der oft optisch hervorgehoben ist, hat rein ästhetische Gründe. Der Schlusstein trägt kein bisschen mehr Last, als der Rest der Bande. Tatsächlich findet man genauso viele Bilder ohne, wie mit optisch hervorgehobenen Schlusstein.
Zu den Fugen: Die Fugen sind im Testbild nachträglich pi*Schnauze hinzugefügt. Ich hatte zuerst keine im Design, weil das Originalbild keine sichtbaren Fugen aufweist. Dort ist lediglich die Flechtung herausgemeißelt. Die Endfassung wird die Fugen an den im Design vorgegebenen Stellen haben (Etwas anderes lässt mein OCD garnicht zu

Weiter im Text: Ich habe gestern noch weiter an den Entwürfen gearbeitet. Hier die Türen:

Der rote Teil ist lediglich zur Veranschaulichung des Übergangs zu 'normalen' Wänden da. Die Türen sind 32mm breit und 54mm hoch, was in etwa dem goldenen Schnitt entspricht. Das breitere Band wird wieder aud Pappe ausgeschnitten und aufgeklebt, das schmalere ist ein einzelner Säulenstrang, der dort nochmals aufgeklebt wird. Auch hier habe ich mich wieder gegen einen expliziten Schlusstein entschieden, a)um das Design einfach zu halten, 2. damits zu den Bögen passt und III. weils mir besser gefällt.

Von diesen wirds auch eine Variante ohne Tür geben, damit man größere Statuen und/oder Wandschmücke einbauen kann.
Hier die Außenecken:

Ich habe laaange gegrübelt, wie ich die Bögen an die reduzierte Breite dieses Stückes anpasse. Die Wand steht ja leicht nach hinten versetzt mit Abstand zur Feldkante. Dadurch werden die Ecken zwangsläufig um diesen Abstand schmaler (der weiße Streifen rechts). Dann habe ich an Außenecken historischer Gebäude wie Türme, Rathäuser und Kirchen gedacht, die alle von großen Sandsteinquadern eingefasst sind. Das kam dann dabei heraus. Die Mauersteine an den Kanten werden auch wieder aufgeklebt, rechts sogar um die Ecke herum. So kann ich dann die Fugen vom Zusammenkleben verstecken, indem ich die Mauern auf beiden Seiten der Ecke derart verzahne, dass die Zähne mit den Steinen zusammenfallen.
[edit:] CorranHorn war schneller - Ich editier den Post hier schon seit halb neun

