Bemalen: Habt Ihr schon mal einen Wash hergestellt?

[Goregrinder]

Hallo Community!

Ich bin mal wieder an dem Thema hängengeblieben: Wie stellt man einen vernünftigen Wash selbst her.
Die aktuellen Citadel/GW Washes sind gut, die von Vallejo wenigstens genau so. Doch manchmal möchte man selbst ran. Nach diveren Versuchsreihen ab und an bin ich nur so weit, das ich die einschlägigen amerikanischen Seiten und Rezepte kenne und folgendes glaube zu wissen:
- ein Wash funktioniert, weil die Oberflächenspannung reduziert wird und die Pigmente in die Riefen sinken.
- die haupsächlich genannten Komponenten sind Spüli, natürlich farbe, Wasser, ein besonderer Bodenreiniger (auf Acryl?-Basis), Holzleim
Und da verlassen sie mich auch schon.
Wer von Euch kann mir die technisch/chemischen Hintergründe für Laien tauglich erklären? Wer hat Erfahrungen im Herstellen von Washes? Wenn ich mehr wüsste, könnte ich z.B. die Fließeigenschaften verändern, um z.B. nur die Riefen zu betonen oder der ganzen Fläche einen, den Wash entsprechenden Touch zu geben. Mir geht es nur sekundär um die Ersparniss, primär um das Verstehen des Arbeitsmittels.

[lost-in-emotions]

Also, ich bin ja net mehr soo im Thema, aber damals zum Ende meiner WH40K Zeit und Schnupperkurs in WH, wurde das auch oft gemacht. Speziell Totenschädel geht mit dieser Wash-Ink, oder wie sie heisst, wie mit Zauberhand. Die Megaprofis haben sogar vers. Beizen genommen und konnten unglaubliche Effekte erzielten, und das mit wenig aufwand! Ich weiß leider nicht mehr.. AHH DOCH, die nannten das DROPPING, DIPPING oder so?!

Ich glaube die Erklärung ist extrem simpel: Diese Tinte hat schwerere Farbpigmente, die sich einfach in Niederungen ablagern und auf Erhöhungen verdunsten. Fertig. Oder so

[Goregrinder]

Ich glaube die Erklärung ist extrem simpel: Diese Tinte hat schwerere Farbpigmente, die sich einfach in Niederungen ablagern und auf Erhöhungen verdunsten. Fertig. Oder so

Genau, oder so. Der Trick ist die Mischung. Denn die Pigmente verdunsten ja nicht einfach. Die Mischung Spüli/Acrylfarbe klappt so einfach nicht.

[lost-in-emotions]

Mein ein grobes Beispiel:
http://www.youtube.com/watch?v=dXKD1zHpE7w

[CorranHorn]

man nehme:
- farbe (gerne auch hochpigmentiert, auf jeden fall wasserbasiert)
- wenig wasser
- thinner (von vallejo)
- glaze medium (von vallejo)
thinner und glaze 1:1, wasser nur extrem wenig, wenn überhaupt. je mehr zusatz, desto dünnflüssiger das ergebnis.

voila man hat ein wunderbares ink dünnflüssiges ink, dass sich perfekt in vertiefungen zieht und das vor allem randfrei (!) abtrocknet und feine übergänge zaubert, weil die darunterliegende farbe durchscheint. seit ich diese kombi auf einen tip hin entdeckt habe, hat sich mein malstil vollkommen geändert. prinzipiell ist meine bevorzugte waffe jetzt "umgekhrtes akzentuieren". ich kann's jedem nur empfehlen.

[Dragonis]

Also ich verdünne mit Emsal Bodenpflege, das Zeug is billig und hält dann ewig (nur vor der Frau verstecken).
Einmal kann man damit sehr gut washes machen, zum anderen lässt sich agetrocknete Farbe leicht wieder verflüssigen.
Auch bleibt der Fleckeneffekt weg, wie er bei Wasserverdünnten Farben vorkommt.

@Lost in Emotion
beim Dippen würde ich dir den Army Panter Dip empfehlen, damit bekommt man recht gute ergebnisse hin mit wenig Aufwand.

@All
Nur zur Info, Ich habe mir die Army Painter Washes geholt, bin bis dato begeistert, haben fast den Effekt vom Dip, trocknen aber viel schneller ab. Die Farben sind immo auch das beste was ich bis dato verwendet habe.

[Sidorion]

Welchen Effekt hat dieses Emsal auf Styrodur und Konsorten?
Ich will nämlich meine neuen Gänge weiß statt schwarz grundieren und dann mit verdünnten Farben draufmalen, da böte sich das an. Falls es da aber zu Auflösungserscheinungen kommt, ist das eher nix für mich.

[CorranHorn]

emsal ist kein problem für styropor und sytrodur. es enthält nämlich keine organischen lösungsmittel sondern ist im endeffekt wasser mit acrylträgermedium nur eben ohne pigmente. als wash-medium ist es nur bedingt geeignet, weil es nicht sauber auftrocknet sondern flecken hinterläßt. eher gut ist es zum verdünenn von normalen oder hochpigmentierten farben für dünne normale farbschichten/akzente.

armypainter ist wirklich ziemlich gut! ist für jeden empfehlenswert der neu ins malen einsteigt und mit einfachen techniken in kurzer zeit zu SEHR annehmbaren minis kommen möchte. ich empfehle hier das heftchen das es kostenlos von army painter als flyer gibt, wo gezeigt wird, wie das gesamtsystem (farbige grundierung, farbschicht, dippen, ausbessern/bürsten, base) funktioniert.

[Goregrinder]

Die Army-Painter Washes habe ich noch nicht probiert. Vom Shader bin ich nicht überzeugt. Der lackiert zwar die Figur, allerdings so dick, das Feinheiten und Reliefs total zugekleistert werden - jedenfalls wenn man dippt.

Was die Bodenpflegeprodukte angeht, so habe ich diverse Testreihen schon hinter mir und irgendwie noch nicht den richtigen Bogen raus. Naja, jedenfalls können wir daheim nun für die nächsten Monate wöchentlich die Bude mit verschiedenen Glanz- und Geruchsrichtungen reinigen - hat auch was für sich =)

Denke, ich werde mal das mit dem Glaze versuchen. Mir geht es auch ein wenig um die Kontrolle der Farbe, und das scheint mir beim Glaze/Flow System gegeben. Werde berichten, vielleicht kann man sogar einen Leitfaden draus machen. Will wer helfen?

[Dragonis]

wir tragen den Shader mit einem Pinsel auf, und nehmen da wo zu viel drauf ist auch wieder mit dem Pinsel ab.
Ich hatte zumindest bei Emsal noch keine Flecken beim Abtrocknen.

[Goregrinder]

man nehme:
- farbe (gerne auch hochpigmentiert, auf jeden fall wasserbasiert)
- wenig wasser
- thinner (von vallejo)
- glaze medium (von vallejo)
thinner und glaze 1:1, wasser nur extrem wenig, wenn überhaupt. je mehr zusatz, desto dünnflüssiger das ergebnis.

voila man hat ein wunderbares ink dünnflüssiges ink, dass sich perfekt in vertiefungen zieht und das vor allem randfrei (!) abtrocknet und feine übergänge zaubert, weil die darunterliegende farbe durchscheint. seit ich diese kombi auf einen tip hin entdeckt habe, hat sich mein malstil vollkommen geändert. prinzipiell ist meine bevorzugte waffe jetzt "umgekhrtes akzentuieren". ich kann's jedem nur empfehlen.

Heureka!

Das war genau das Glied in der Kette, welches gefehlt hat! Glaze ist das, was ich gesucht habe. Oder auch Lasur- Malmittel. Das mit dem Wash ist nämlich (natürlich!) nichts anderes als eine Lasur. Mir fehlt leider die maltechnische Ausbildung, daher bin ich mit den Fachbegriffen und Techniken nicht so vertraut, als das ich sie sofort erkennen könnte.
1000 + 1 Dank für den Tipp!!! Werde bei gelegenheit mein Vorgehen dokumentieren, in Wort und Bild.