1vs4: Chancengleichheit?

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Ares
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1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Ares »

Hallo zusammen,

ich bin relativ neu im Hero Quest Universum (ca. 3 Monate) und habe mal eine Frage.

Wir spielen nur das Basisspiel (die Erweiterungen sind so teuer :(), und ich spiele gegen 4 Freunde. Wir haben bereits die ersten 8 Missionen durch, und ich muss sagen, dass ich mich immer unterlegen fühle... Selbst wenn sich die Helden in zwei 2er Gruppen aufteilen... mit den ganzen gekauften Ausrüstungsgegenständen habe ich meine allergrößte Mühle irgendetwas auszurichten. Ich habe es bis jetzt nicht einmal geschafft eine Mission als Spielleiter zu gewinnen... da fragt man sich, ob man selbst zu blöde dafür ist?!?!
Jetzt wollte ich mal fragen, ob ich vllt irgendetwas übersehe (z.B. Sonderregeln für mehrere Helden) oder ob ihr mir irgendwelche Tipps geben könnt :)

Grüße
Arres
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kuerfra
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von kuerfra »

....Wir spielen nur das Basisspiel (die Erweiterungen sind so teuer :()....


Hallo,

also zum Thema Erweiterungen, da gibt es diverse Anbieter hier im Netzt, da läst sich alles ausdrucken

Gruß
Kuerfra
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Sidorion
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Sidorion »

1. Mehr Körperkraft für die Monster. Nimm entweder die amerikanischen Werte (findest Du hier irgendwo) oder mach's wie ich: (Angriff+Verteidigung)/2 abrunden (sit manchmal etwas höher, als die amerikanischen, z.b. der Fimir hat bei mir drei statt zwei Körperkraft). Das bringt einen unglaublichen Schub, wenn die Heroen plötzlich nicht mehr jeden Raum in einer Runde leeräumen können.
2. Bogenschützen. Gib den Monstern auch mal Fernwaffen, dann hört die Blockiererei in der Türe auf und es geht nicht mehr immer drei gegen eins (Diagonalangriff usw.). Ein Gobling am Ende des Ganges macht als Bogenschütze viel mehr Spaß - da muss der Barbar halt mal anstürmen und kann nicht warten, bis der Gang auf Fallen gecheckt wurde.
3. Lass Monster diagonal angreifen. Skelette haben Sensen, Goblings haben Kurzschwerter. Mit beidem darf man diagonal.
4. Fallen, die gefunden werden lösen nicht aus und müssen immer entschärft werden. Das kostet Zeit und wenn man die Positionen nur ansagt und nicht markiert läuft doch ab und an ein Heroe auch in eine bereits gefundene Falle. Außerdem ergibt dann die Sonderfähigkeit des Zwerges endlich Sinn.
5. Falls Du mit Rassel spielst: Der Spieleliter darf freiwillig später dran sein (er schiebt seinen Zug). Dadurch kannst Du dann dran sein, wenn Du auch was zum Bewegen hast.
6. Schattenversteck: Monster, die ihren Zug außerhalb der Sichtbereiche der Spieler starten, dürfen vom Brett genommen werden. Diese kannst Du dann wieder einsetzen, wenn Du einen neuen Abschnitt aufdeckst oder dran bist. Im zweiten Fall müssen sie aber ihren Zug wieder außerhalb der Sicht starten.
7. Streuner ins Schattenversteck, statt des freien Angriffs.
8. Zwei beliebige Handlungen je Runde. Wenn Monster zweimal angreifen dürfen statt ziehen/angreifen oder angreifen/ziehen sparst Du Dir das Gewimmel auf dem Brett und die Starken bleiben vorne. Außerdem wird das Spiel insgesamt schneller, die Heroen dürfen dann ja auch zweimal hauen oder laufen.

Mit den Punkten 2 und 3 lässt sich auch prima die Schwierigkeit während der Herausforderung steuern, indem man diese mal mehr, mal weniger einsetzt.
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Wehrter
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Wehrter »

Hallo Ares :)

Da es Liebhaber gibt, die sich an den originalen Spielregeln orientieren, folgende Infos:
Das originale HeroQuest unterscheidet sich minimal bei den Regeln schon in den verschiedenen Sprachausgaben und in der ersten und zweiten Version.

Erschien das HeroQuest auf einen anderen Kontinent, wurden die Regeln soweit verändert, daß man schon von einen anderen Spiel sprechen könnte.

Zur Übersicht hier ein Link, wo Du zur Auflistung der Unterschiede vom amerikanischen HeroQuest gelangst, und von dort auch weitere Links für weitere Informationen vorfindest:
viewtopic.php?f=3&t=1636

PS:
Wenn Du neue Unterschiede finden solltest,
lass es mich bitte wissen.
Und wenn Du jemanden kennst, der japanisch ins Deutsche oder Englisch übersetzen kann,
dann könnten wir die neuen HeroQuestregeln aus Japan auch noch hinzuziehen!
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robert
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von robert »

spielst du denn nach Modular oder auf dem Brett?
spielst du nach Flint Regeln?
ich empfehle dir auf alle fälle mal mit schicksal zu spielen -das macht erstens irre viel spass und du wirst sehen deine helden werden richtig ins schwitzen kommen :lol3: :D
gruss robert
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Sidorion
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Sidorion »

Nö. Lohnt den Aufwand nicht, es sei denn, Du machst Dir eigene Karten.
Die aus der Validation sind nämlich fast alle doof. Wir spielen HQ, nicht Talisman. Die mit Monsterbegegnungen sind ja noch ok, aber einfach so Ausrüstung verlieren ist, gelinde gesagt, Unfug. Das gefällt selbst mir als Spielleiter nicht, dann schon lieber eine sinnvolle Abnutzungsregel.
Mir hätte es besser gefallen, wenn die Karten dem Spielleiter Optionen geboten hätten, z.b. eine Falle, die er einem Spieler während dessen Bewegung unter die Füße schieben kann oder Verstärkung für das Schattenversteck. Mehr so in Richtung der Drohkarten in Descent. Schlägt das Schicksal zu, gibts ne Karte für Morcar. Die kann er dann nach Belieben ausspielen.

Man darf ja noch nichtmal bestimmen, wens trifft. :roll:
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Mophus »

@Werther: sind die japanischen Regeln nicht bei Ye Olde Inn übersetzt worden?

@Sidorion: Eine Art "Drohkarten" gab es schon bei AHQ. Dort kann der Böse in Erkundungsrunden Fallen und Streunene Monster ins Spiel bringen. Bei Kämpfen kann er Verstärkungen ins Spiel bringen und entscheidet auch wann mächtige Anführer aufgestellt werden. Die Marker bekommt er wenn die Spieler nach Schätzen oder Geheimtüren suchen.

@Ares: Ich würde dir auch die amerikanische Version empfehlen. Luegisdorf hat erstklassige Übersetzungen der Herausforderungen erstellt. Das Spiel wird deutlich knackiger. Ich habe nie verstehen können dass der Gargoyle nur einen Lebenspunkt haben soll.
Ares
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Ares »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die ganzen Infos und Tipps :)
Ich habe mir jetzt auch mal die amerikanischen Regeln durchgelesen (super Übersetzung :)), und muss sagen, dass ich ziemlich begeistert bin! Ich werde auf jeden Fall beim nächsten Spieleabend ein paar neue Vorschläge machen, die ein bisschen Würze in das Spiel bringen!
Mir haben vor allem die "Chaos Spells" gefallen :)

Grüße
Ares
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von knightkrawler »

Die Quintessenz für einen schönen Abend als Böser: sei böse.
Versuche zu gewinnen und denk dran, dass du nicht der Schiedsrichter bist, sondern der fünfte Spieler.
Leg dir Taktiken zurecht, locke Heroen in Fallen, beschieße sie und hab Spaß.
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Naglfar
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Naglfar »

knightkrawler hat geschrieben:Die Quintessenz für einen schönen Abend als Böser: sei böse.
Versuche zu gewinnen und denk dran, dass du nicht der Schiedsrichter bist, sondern der fünfte Spieler.
Leg dir Taktiken zurecht, locke Heroen in Fallen, beschieße sie und hab Spaß.
Meine Gegner hab ich nun auch spannender in ihren Angriffen und ihrem Verhalten gemacht.

ABER:

Ich persönlich finde das ne Quatsch als Spielleiter "gewinnen" zu wollen/müssen.
Da stell ich mir die Frage: "Wozu hab ich eine Mission gemacht wenn die Heroen dann mittendrin drauf gehen." Ich will ja als Spielleiter so wie ein Filmemacher oder Romanautor für Spannung und Spaß sorgen. Mal die Spieler verzweifeln lassen, mal einen (nicht drauf gehen) sondern Bewusstlos werden lassen oder gefangen nehmen. Am Ende aber doch einen Sieg für die Spieler. Sollten mal alle drauf gehen ists Pech, selbst Schuld wenn man denkt "Ich bihn der mächtige Barbar und selbst mit 2 Lebenspunkten noch unbezwingbar" - Plop - !tot! aber auch für mich als Spielleiter nicht befriedigend.
Und ich selbst als Spielleiter hab da keinen Spaß daran die Quest von vorne beginnen zu lassen bzw. die Spieler keine Freude daran da sie ja schon den halben Ablauf kennen.
Zuletzt geändert von Naglfar am 10.07.2014 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
"Und schließlich gibt es das älteste und tiefste Verlangen, die große Flucht, dem Tod zu entrinnen"
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Sidorion »

Völlig korrekt. Der Abend war dann ein Erfolg, wenn die Heroen sich in die Hose gemacht haben, ob sie das Abenteuer lebend überstehen. Es geht hier nicht darum, ob einer gewinnt oder verliert, sondern ob alle Spaß hatten.
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Mophus »

Ich vertrete auch die Ansicht meiner letzten beiden Vorredner. Als Spielleiter ist man kein Teilnehmer des Spiels, sondern leitet es. Folglich kann man auch nicht gewinnen oder verlieren. Die Kunst ist es ein Spiel so zu gestalten, dass es für die Spieler herausfordernd, aber gleichzeitig schaffbar bleibt. Leichtsinniges Vorgehen sollte man bestrafen und Hilfen so spielen das es die Spieler nicht mitbekommen.
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Flint
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Flint »

Ich schliesse mich meinen Vorrednern an: Meine Art zu spielen war immer die, die Helden letzten Endes erfolgreich durch meinen Dungeon zu führen. Im Optimalfall überleben alle mit einem KKP, es wurden Schwerter, Schlide und jede Menge Heiltränke verballert, so dass die gefundenen Schätze dafür drauf gehen sich wieder (oder ein KLEINES bischen besser) auszurüsten.

Dafür benötigt man jede Menge Fingerspitzengefühl und gute Taktik. Spieler mögen es nicht, wenn sie bemerken, dass der SL sie (zu ihrem Vorteil) bescheisst. Und genau dass mus man ab und zu tun. Bei HQ-Modular ist es recht einfach... man lässt kurz vor dem Endraum bei schwachen Heroen einfach den einen oder anderen Raum mit 3 Mumien weg.... oder stell anstelle dessen 3 Skelette hin.

Ich liebe überhartes Spiel.... das geht aber nur mit gut und taktisch agierenden Heroen. Aber das kann man lernen.

Meine Vorschläge:

- Anpassung der KKP der Monster (die Werte in Flint's Zusatzregelwerk sind dazu optimiert)
- Schicksal
- Rasseln
- und die MST von Zombie
Flint Eisenbart, Sohn von Brôn, Sohn des Andurin.

Offizieller Glöckner der Kirche der geheiligten und erleuchteten Stimmchenhörer :pfeif:

Die Homepage der HQ-Cooperation
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von knightkrawler »

Ich rede nicht vom Heroen krampfhaft killen wollen, sondern tatsächlich davon, die Herausforderung spannend zu machen - für alle Beteiligten.
Wo habe ich denn geschrieben, dass gewinnen für mich bedeutet, alle Heroen zu killen?!

Natürlich will auch ich nicht eine Herausforderung zwei-, dreimal hintereinander spielen, weil alle Heroen draufgegangen sind.
Meint Ihr tatsächlich, dass meine Spielrunde keinen Spaß hat? Gewagtes indirektes Mutmaßen, chapeau!
Ich versuche ein harter Gegner zu sein und Monster Monster sein zu lassen und nicht Schwertfutter.

Und ein Spielleiter ist man beim Rollenspiel. HeroQuest ist ein Brettspiel. Bier und Chips und fette selbstgemachte Burger.
Wer Schiedsrichter und Regisseur sein will, kann auch D&D spielen. HeroQuest hat mehr mit Monopoly gemein als mit Dungeons & Dragons, von der Intention, den Regeln, der Spielweise her. Das Fantasy-Genre ist kein Argument, HeroQuest zu einem Rollenspiel machen zu wollen.

Der "Spielleiter" bei HeroQuest heißt übrigens "Der Böse" bzw. "Evil Wizard PLAYER". Der fünfte Spieler... Nicht Spielleiter. Diese Trennung gibt es nur beim Rollenspiel.
Jeder soll es haben, wie er möchte, aber mir zu implizieren, dass meine Runden keinen Spaß machen und dass meine Einstellung als "Böser" "Quatsch" ist, geht mir dann auch gegen den Strich, mit Verlaub...
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Re: 1vs4: Chancengleichheit?

Beitrag von Mophus »

Wie kann der Böse gewinnen ohne die Helden zu töten (zumindest in den originalen Herausforderungen)? Ich glaube aber eh dass wir das Selbe meinen und (nach alter Forentradition) nur aneinander vorbei kommuniziert haben.
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